Montag, 19. Januar 2015
Glitzerpulver, frohe Weihnachten, Party with trees und frohes Neues Jahr!
Hey ihr Lieben,

jaaaa, ihr habt lange nichts mehr von mir gehört – ich weiß ^^ Das lag zum Teil daran, dass ich einfach zu viel unterwegs war ;-)

Vor Weihnachten bin ich mit meinen Labormädels Devleena (unten auf dem Foto links, im Paillettenkleid), Katy und Mahima (unten auf dem Foto rechts) für ein paar Tage nach Las Vegas geflogen. Wir haben so ungefähr alles mitgenommen, was so geht, angefangen bei einem abgesagten Hinflug über Besichtigungen sämtlicher Hotels, von Russen mit Alkoholfahne betrogen werden, Glitzerkleider, Geld verlieren, Trip zum Grand Canyon, Shows, u. a. von David Copperfield, und natürlich bis zu tanzen gehen in hotelinternen Clubs. Viel mehr gibt es in Las Vegas auch nicht zu sehen, aber wir waren einfach top drauf, ich hab mir vorher noch ein wunderschönes Paillettenkleid gekauft (siehe Foto), die anderen waren da besser vorbereitet.



Unser Hinflug morgens um neun wurde leider abgesagt, sodass wir erst am frühen Nachmittag fliegen konnten und völlig umsonst um sechs Uhr aufgestanden sind! (Man beachte die durchschnittliche Aufstehzeit unter der Woche von uns allen so bei 10 Uhr und die große Differenz zwischen 10 Uhr und 6 Uhr!!) Naja, aber wir hatten gute Laune, wenig hinderliches und nur Hand-Gepäck und eine gute Kamera, sodass wir die Wartezeit gut mit Nägel lackieren (ja, es war wieder soweit, Kristin ^^), (zuviel) Kaffee trinken, Sushi essen (seitdem mag ich Sushi) und Fotos machen (360°-Panoramaaufnahmen mit derselben Person an verschiedenen Positionen – involviert viel Gerenne ^^) herumgekriegt haben. Am Abend sind wir ein bisschen über den Strip gelaufen (Mahima, ich und Katy vor dem Hotel Paris):





Gleich am ersten Tag haben wir, vor allem meine beiden indischen Mitreisenden, erstmal 3 h zum Anziehen gebraucht, da wir ja in Las Vegas waren und man da immer Glitzer und Kleider tragen muss. Naja, wir wurden auch hin und wieder komisch angeguckt worden, aber egal – es hat einfach Spaß gemacht :D Auf dem Weg von unserem Hotel, dem Caesar`s Palace (!), zum Bellagio-Buffett, das wir vergünstigt bekommen haben (Geheimtipp Tix4Tonight ;-) ), wurden wir von einem Typen angequatscht, der uns Eintritts- Armbänder für einen tollen Club mit einem noch tolleren DJ verkaufen wollte. Von der Tante bei Tix4Tonight hatten wir gehört, dass das so abläuft und man so in die Clubs reinkommt, also haben wir ihm die für $20 pro Person abgekauft. Hinterher haben wir festgestellt, dass der Club an genau dem Tag zu hatte… Naja. Auf unserem Streifzug durch die Hotels haben wir noch andere Einladungen erhalten, sodass zumindest der Abend, wenn auch nicht die $20 gerettet waren… Aber wir sind ja in Las Vegas, der Hauptstadt des Entertainments im Land der Unbegrenzten Möglichkeiten! Das Essen im Bellagio war super, sodass wir gut für den Tag gerüstet waren. Nachdem wir im prunkvollen Bellagio mit (gruselig) schönem Weihnachts“schmuck“, Venice incl. Gondolafahrt mit singender Gondoliera und Mirage mit Regenwald sowie Lagune mit feuerspuckendem (!) Vulkan waren, sind wir noch ein bisschen im Erdgeschoss des Mirages gelieben, wo in jedem Hotel zahlreiche Spielautomaten und –tische zu finden sind. Meine ersten $10, die ich im Roulette gesetzt hab, hab ich glatt verloren. Aber insgesamt haben wir festgestellt, dass man, warum auch immer, denn statistisch gesehen ist es natürlich nicht gesichert, beim ersten Mal spielen immer gewinnt. Man muss also danach einfach nur aufhören! An dem Abend sind wir noch zu David Copperfields Magicshow gegangen, die echt super war! Nach den ersten paar Tricks denkt man noch, dass man sie teilweise erklären kann, aber irgendwann hab ich es aufgegeben und mich verzaubern lassen. Hinterher haben wir natürlich alles diskutiert und im Internet gesucht, was wir uns nicht erklären konnten, und so konnten wir auch alles aufklären, aber die Show war wirklich sehenswert! Abends waren wir noch in einem Club, der uns aber nicht so gut gefallen hat: Es gab keine Garderobe und keinen Platz zum Taschen abstellen, da der größte Teil für irgendwelche VIPs reserviert war. Also sind wir gegen 1 h nach Hause. Das war gar nicht schlecht, da der Bus zum Grand Canyon am nächsten Morgen um 6 h abgefahren ist! Denn von Las Vegas, das ja mitten in der Wüste liegt, ist der Grand Canyon noch etwa 4,5 h mit dem Bus entfernt. Der Canyon ist wirklich überwältigend, unglaublich tief und reicht gefühlt bis zum Horizont.



Das größte Highlight für Devleena und Mahima war allerdings, dass dort ein klitzekleines bisschen Schnee lag. xD Abends zurück in Las Vegas sind wir noch zur Downtown gefahren, wo die ganzen kleinen Kapellen zum spontanen Heiraten sind und die Fußgängerzone mit einem großen LED-Bildschirm überdacht ist, auf dem stündlich Shows gezeigt werden. Wir haben die Invasion von Aliens gesehen. :-D Am nächsten Tag sind wir weiter durch die Hotels gelaufen, durch die mittelalterliche Burg Excalibur, die 26-stöckige ägyptische Pyramide Luxor, das glitzernde Cosmopolitan und New York New York, wo wir auch die Achterbahnfahrt gewagt haben – die es wirklich in sich hatte! Damit hatte ich gar nicht gerechnet, aber die Hotels versuchen alle, wirklich etwas Besonderes zu bieten. Dabei kommt dann so etwas Verrücktes bei heraus wie Wasserspiele in der Wüste, den Eiffelturm nachzubauen oder stündliche Zirkusaufführungen.



Als wir wieder zurück in Palo Alto waren, waren wir noch so voll in der Routine, dass wir uns direkt nach der Landung kurz bei mir umgezogen haben, wieder alles mit Glitzerpulver eingepudert haben (außer Kristin kann sich wahrscheinlich keiner vorstellen, wie das am Ende aussah….) und zur lokalen Tanzbar „The Patio“ sind. :D Den darauffolgenden Tag haben wir alle fast vollständig verschlafen, wobei ich es mehr oder weniger pünktlich um sechs Uhr zu Caro geschafft hab, die freundlicherweise meine Weihnachtsgeschenke mit nach Hannover genommen hat!

Weihnachten bin ich ja hier geblieben, was auch sehr schön war! Meine Vermieter Doris und Decker sind nicht so die typischen, alles überdekorierenden Amerikaner und ich verstehe mich nach wie vor gut mit ihnen. Heiligabend gab es eine Barbeque beim Nachbarn John und am 1. Weihnachtstag haben wir zu dritt schön gefrühstückt und Pancakes gemacht, das war echt super! Vorher hatten wir uns ja auch schon gut verstanden, aber nicht so viel zusammen gemacht, wie das halt so ist, wenn man „einfach nur“ im selben Haus wohnt. Natürlich hab ich dann mit meiner Familie geskypt und zugeguckt, wie sie meine frisch eingetroffenen Geschenke ausgepackt haben, das war auch super! :-D Am ersten Weihnachtsfeiertag gabs nachmittags Geschenke und danach ein leckeres Essen bei und mit unterhaltsamen Freunden von Decker und Doris. Am zweiten Weihnachtstag haben wir uns dann erstmal alle ausgeruht und ich hab irgendwann meinen Forschungspraktikums-Bericht weitergeschrieben, der inzwischen auch fertig ist.

„Inzwischen“ deshalb, weil ich über den Jahreswechsel für eine Woche mit Mahima, ihrer Freundin Yufan (aus China) und deren Freund Johannes (aus Deutschland, promoviert in der Schweiz) in Kalifornien unterwegs war. Auch wenn ich es kaum gedacht hätte, hat der Roadtrip Las Vegas noch übertroffen. Losgefahren sind wir mit Yufans BMW (mit Vierradantrieb!) mit dem ersten Etappenziel Sequoia Nationalpark mit 3000 Jahre alten riesigen Bäumen. Das hohe Lebensalter erreichen sie, weil sie so resistent gegen Keime, Pilze und sogar Waldbrände sind! Der Park lag völlig im Nebel, als wir da waren, und war total verschneit. Ich hatte zum Glück noch eine Winterjacke von Doris geliehen bekommen, da ich meine gar nicht hier hab. Es war echt kalt! Mahima, über die gigantische Schneemenge völlig aus dem Häuschen, hat sich erstmal reingelegt und hat sich gar nicht mehr eingekriegt – bis ihr irgendwann kalt wurde, so kalt wie in ihrem Leben noch nicht! xD Aber gegen Kälte hilft bewegen und so haben wir uns auf eine kleine Wanderung zum vereisten Moro Rock begeben. Wegen der vereisten Stufen wurde uns davon abgeraten, aber es war es wirklich wert! Wir waren ganz vorsichtig, haben uns immer mit Händen und Füßen festgehalten und sind zum Glück auch nicht runtergefallen.



Rechts und links geht es nämlich steil runter, wobei man das nicht mal gesehen hat, weil es so neblig war. Wenn die Nebelschwaden aber weitergezogen sind, konnte man dahinter die sonnenbeschienenen Berge und den blauen Himmel sehen – wie im Märchen! Abends sind wir noch nach LA gefahren, bzw. nach Anaheim, denn den letzten Tag des Jahres haben wir in Disneyland verbracht!! Das, meine lieben Disney-Freunde und –Freundinnen, war natürlich (wie erwartet) der Wahnsinn! :-D Wir waren auch in einigen Achterbahnen, Gruselbahnen (Schneewittchens Geschichte zum Beispiel wurde in einer Gruselbahn dargestellt…?!?! o.Ô ?!), Karussellen und Wasserbahnen, aber das Interessante ist nicht der Nervenkitzel der Fahrt, sondern die ganze Atmosphäre und die Geschichte, die dargestellt wird.



Das war so liebevoll und detailreich gemacht, dass ich mich jetzt nicht mehr über den hohen Eintrittspreis wundere – irgendwo muss es ja herkommen! Wir waren zum Beispiel in Tarzans Baumhaus, einem Weg in 20 m Höhe von Station zu Station in Baumhäusern, einem U-Boot, das (natürlich unter Wasser) an Nemos Geschichte vorbei gefahren ist, einer Fahrt durch die Abenteuer von Indiana Jones (das war die einzige Fahrt, wo wir lange für anstehen mussten, leider 2 h…), in der ein riesiger Stein so täuschend echt auf einen zugerollt ist, dass man das wirklich für eine halbe Sekunde geglaubt hat, einer Bootsfahrt durch die Welt von Fluch der Karibik, natürlich Bahnfahrten durch die Geschichten von Pinocchio etc und viele mehr. Dass ich auf Dumbo geflogen bin, hab ich den meisten ja schon erzählt, glaube ich! ^^ Außerdem gab es mit Feuerwerk, Licht, Wasserspielen und Musik begleitete Shows von Peter Pans Seegefecht mit dem Captain Hook, sämtlichen Szenen von Disney-Prinzessinnen mit ihren Prinzen, Micky Maus, der das Böse besiegt und so weiter. Um Mitternacht gab es Feuerwerk, aber wenn man sonst den Feuerwerkswettbewerb in Herrenhausen gewohnt ist, war es so mittelmäßig umwerfend ;-) Aber egal, es war ein unvergessliches Silvester mit 85.000 Leuten! Den ersten Tag des Jahres haben wir in Hollywood auf dem Walk of Fame verbracht, wo auch Orlando Bloom vertreten war <3 xD



Da wir ja ein Auto hatten, haben wir amerikanisches Sightseeing gemacht und sind einfach durch Beverly Hills über den Rodeo Drive, durch Bel Air und bis nach Santa Monica gefahren. Dort haben wir mit gewohnter Zeitunschärfe den Sonnenuntergang überm Pazifik gesehen:



Am nächsten Tag wollten wir weiter zum Joshua Tree National Park, aber vorher noch kurz am Venice Beach vorbeigucken. Das kurz wurde so lang, dass wir leider ein Ticket für zu langes Parken bekommen haben, da wir uns völlig im Meer verloren haben – es war sooooo schön warm, dass ich am liebsten dageblieben und den ganzen Tag geschwommen wäre! Die anderen haben ein bisschen gebraucht, bis sie sich reingetraut haben, aber dann wollten sie auch nicht mehr raus :-D Das Wasser, die Wellen, der weiche Sand, einfach nur herrlich!!







Der Joshua Tree Park war aber auch superschön, als wir dann endlich da waren, wir haben wieder Party mit Trees gemacht und uns am nächsten Tag auch leider von Teddy-Kakteen attackieren lassen, da die an den Enden so kleine Widerhaken haben, dass sie sich nur mit List, Tücke und Pinzette entfernen lassen. Gut, dass ich mein Taschenmesser dabei hatte!! Unser Highlight an dem Tag: Mit Vierradantrieb auf der dirt road durch die Wüste!!!!!! (Ja, Daniel, in diesem Fall sind Ausrufezeichen Herdentiere!) Ich bin ja keine so begeisterte Autofahrerin wie Caro, aber das hat einfach nur Spaß gemacht!!! Am Abend sind wir weiter in Richtung Death Valley gefahren, wobei irgendwann ein Schild kam: „No service in 60 miles“ Und das stimmte. Nicht nur keine Tankstelle, sondern auch kein anderes Auto, keine Stadt, keine Menschen, keine Tiere, kein Empfang, kein Licht weit und breit und nicht mal eine vernünftig befahrbare Straße ohne Schlaglöcher… Während unser Tank immer leerer wurde haben Johannes und ich Yufan und Mahima erstmal die Ärzte und die Wise Guys nahegebracht (das Wort „Ohrwurm“ kannte Mahima sogar von ihrem Sommerpraktikum in Köln vor 5 Jahren) und Bafög in Indien, den USA, China, Deutschland und der Schweiz und Johannes Forschungsthema (Optical Trapping von Aerosol Partikeln, warum Nano oder auch nicht) erörtert, Beef Jerky probiert usw. Als wir dann endlich nach Stunden eine Tankstelle in einer Kleinstadt erreicht haben, hätten wir sogar noch 20 Meilen weiterfahren können, waren aber doch sehr froh, wieder Zivilisation zu sehen. Der letzte Tag in Death Valley war auch nochmal ein Erlebnis: Zuerst waren wir am tiefsten Punkt der nördlichen Hemisphäre (Badwater mit 85 m unterm Meerespiegel), wo vor vielen Jahren ein See ausgetrocknet ist und eine riesige Salzfläche hinterlassen hat (ja, schmeckt salzig, wir dachten, diesmal sind Geschmacksproben bestimmt in Ordnung). Danach sind wir zum Devil‘s Golf Course gefahren, wo sich die Salzkristalle ca. 30 cm hoch türmen, und haben dort unser Mittagspicknick abgehalten.



Danach gings weiter über den Artists Drive zu einer bunten Felsformation, die ihre Farbe durch alle möglichen Metalle erhalten hat, sehr hübsch! Die Straße glich einer Achterbahn, nur, dass man selbst gefahren ist, einfach super! Death Valley ist sehr groß, sodass wir insgesamt ziemlich viel gefahren sind, was bei der interessanten Landschaft aber nie langweilig geworden ist! Nach Einbruch der Dunkelheit sind wir noch durch den Mosaic Canyon geklettert, wo der abwechslungsreiche Wanderweg zwischen steilen Wänden auch über große Felsen führt. Bevor wir uns von Death Valley endgültig verabschiedet haben, haben wir noch einen romantischen Vollmond-Spaziergang durch die Stovepipe Wells Sanddünen gemacht.

Ja, ansonsten war ich aber natürlich auch ein bisschen im Labor tätig. Das erste Forschungsprojekt ist quasi fertig und demnächst melde ich die Masterarbeit an. Die wird tatsächlich zu einem total anderen Thema sein, als ich bis jetzt dran gearbeitet hab, aber dafür hoffe ich, dass ich (teilweise) von jemand anderem betreut werde, der etwas strukturierter arbeitet. Mit Devleena verstehe ich mich ja sehr gut, vor allem, wenn es um Reisen nach Las Vegas, Zumba oder Donuts (hier gibt es nämlich jeden Mittwoch einfach so Donuts, Bagels, Kaffee, Tee und Bananen für alle!! Ich finde, das sollte überall eingeführt werden!) geht, aber das zusammenarbeiten gestaltet sich nicht immer so einfach. Daher bin ich ganz froh, dass mich eine der angestellten Wissenschaftlerinnen gefragt hat, ob ich nicht einen Teil ihres Projekts übernehmen möchte. Mit Devleena mache ich trotzdem das weiter, was wir jetzt schon machen, Zeit hatte ich ja bis jetzt genug, sodass ich das andere nebenbei schaffen müsste – kann es mir ja selbst frei strukturieren ;-)

Seit einer Woche ist auch Caro wieder da, das ist natürlich richtig super!! :-) Hab mich sehr gefreut, sie am Montag zum Abendessen mit ihren Eltern zu sehen, mit denen sie jetzt ordentlich unterwegs ist, statt im Labor zu stehen – ich bin sehr stolz auf sie!!! Morgen geht’s aber auch für sie wieder im Labor los; sie lässt jedenfalls schön grüßen :-)

Ich glaube, jetzt habe ich erstmal genug fürs erste berichtet – zufrieden? ;-) Nochmal ein frohes neues Jahr an alle!

LG, Jana

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Sehr schickes Glitzerkleid, Jana. Das können wir dann ja nächstes Silvester gleich wieder verwenden, Caro und ich sind ja auch ausgestattet ;)
Bist ja dann auch ganz schön rumgekommen. Nur schade, dass das surfen mit Anna doch nix geworden ist.
LG Kristin

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