Samstag, 4. Oktober 2014
Neues von Caro
Hey ihr Lieben,

Hier kommt nun auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir. So langsam hab ich angefangen, mich hier etwas einzuleben und auch mit der Zeitverschiebung klarzukommen (hat ja zum Glück nur ca. ne Woche gedauert... ;) ).
Bis jetzt hab ich noch nicht wirklich angefangen, zu arbeiten, das geht erst am Montag richtig los. Aber trotzdem hab ich schon die ersten Erfahrungen in der Uni sammeln können. Den Postdoc, mit dem ich zusammenarbeite, habe ich schon Letze Woche Donnerstag kennen gelernt. Er macht bis jetzt nen ganz netten Eindruck und sagt immer, dass das wichtigste bei allem ist, dass ich mich wohlfühlen soll (feel comfortable, then evrything is ok). Das find ich irgendwie ziemlich cool, und bin ja fast geneigt, mal auszureizen wie comfortable ich sein kann ( so 2 Stunden arbeiten und den Rest Kaffee), um zu sehen, wie sie hier dann reagieren. Werde ich aber wohl doch nicht durchziehen, hab dafür ja leider im "falschen" Institut gelernt ;). Naja am ersten Tag hat er mir dann erst mal gezeigt, woran ich arbeiten werde (Für die, die es interessiert: Bei einer fast fertigen Naturstoffsynthese noch ein paar Stufen optimieren und versuchen, sie dann ganz fertig zu bekommen). Dann mussten wir hier erst mal so ein Sicherheitstraining absolvieren, bevor wir im Labor arbeiten dürfen. Das besteht insgesamt aus drei Teilen. Der erste ist ein allgemeiner Teil für alle an der Uni (allgemeines Verhalten bei Unfällen und Gefahren wie Erdbeben). Der zweite Teil war dann ein allgemeiner Teil für alle aus dem Chemie-Bereich. Und er dritte ist spezifisch für die Arbeitsgruppen. Hörte sich für mich alles erst mal einigermaßen wild an, weil uns zuerst angekündigt wurde, dass es wohl einigen Tage dauert. Letztendlich musste man sich für Teil 1+2 dann vor seinen Laptop setzen und Videos angucken und Texte durcharbeiten und immer Zwischenfragen beantworten. das wäre einigermaßen schnell gegangen, wenn die Seite nicht irgendwann überlastet gewesen wäre und ewig geladen hätte. An Teil 2 knüpft dann nochmal ein sogenanntes Interview (eigentlich muss man nur da sitzen und sich nochmal 20 Min anhören, was man vorher gelesen hat). Teil 3 war dann nur eine Laborführung. Jedenfalls ist das jetzt abgeschlossen und ich darf arbeiten. Aber bevor ich das konnte habe ich dann gestern meinen Abzug geputzt. Das hatte glaube ich schon Jahre lang niemand mehr gemacht... und alle kamen auch nur an und meinten "so sauber war der noch nie" oder "das hat doch keine Sinn, wird eh wieder dreckig". Naja, war mir egal, ich wollte ihn sauber haben und werde ihnen beweisen, dass er auch sauber bleiben kann. An sich ist der Abzug aber trotzdem nicht so schön. Er ist relativ klein. Vielleicht kann ich euch nochmal ein Foto schicken. Generell sieht es im Labor aber eher unordentlich aus und man fragt sich auch immer, ob die das Sicherheitstraining wirklich alle gemacht haben. Im Labor findet man natürlich genau die Dinge, die man nicht machen soll...
Gut, jetzt erst mal genug vom Labor. Da noch nicht so viel Arbeit war (und Literatur durcharbeiten ja flexibel machbar ist), konnten Jana und ich auch schon ein paar Dinge unternehmen und die Gegend erkunden. Nachdem wir uns die erste Woche auf die nähere Umgebung konzentriert hatten, waren wir am Dienstag in der nicht mehr ganz direkten Umgebung und haben uns San Francisco angeschaut. Und zwar zu Fuß. Das anstrengendste dabei war es, die Lombard Street zu erklimmen

(guckt euch bei Google mal Fotos an, auf meinen erkennt man die Steigung nicht so gut). Cable Car sind wir leider noch nicht gefahren, planen das aber für nächstes Mal. Auf unsere Erkundungstour sind wir dann auch auf eine Kirche gestoßen, in die wir rein sind. Und da waren überall Menschen mit Yoga-Matten auf dem Boden. Die scheinen die Kirche also wenigstens einmal die Woche für Yoga zu nutzen :D. Und ein Foto von einem Parfum-Laden kann ich euch nicht vorenthalten:

Was mich hier aber immer noch am Meisten erschüttert, ist das Angebot der Supermärkte. Da Amerika ja eigentlich auch für die Kalorienreiche Nahrung bekannt ist, hab ich mir nie Sorgen gemacht, hier keine Creme Fraiche zu finden. Aber ich muss euch sagen, dass ich tatsächlich noch keine gefunden hab. Ich muss mal die Augen weiter offen halten, aber ich bin nicht so zuversichtlich. Außerdem bin ich ein bisschen verwirrt, dass hier fast der gesamte Joghurt als Griechischer Joghurt angepriesen wird, der bei uns ja für die cremige Konsistenz und den hohen Fettgehalt bekannt ist. Aber hier ist das anders. Es gibt den, wie auch anderen Joghurt, nur als low oder no fat Variante. Das finde ich ziemlich enttäuschend. Aber die low fat Variante hab ich probiert und sie schmeckt wenigstens ganz ok. Aber ich hab vorher erst Mal ewig vor dem Regal gestanden, bis ich mich entscheiden konnte. Aber so ist das momentan noch bei vielen Lebensmitteln hier. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich mich bald orientiert habe ;).
Ich glaube die wichtigsten Infos hab ich jetzt auch zusammengefasst (ist ja doch lang genug geworden). Aber zum Schluss noch ein Bild von meinem Zimmer hier und von dem Innenhof/Garten mit Pool (den wir leider noch nicht getestet haben, weil es die letzten Tage noch nicht so warm war. Da es das aber jetzt wird, wird das wohl folgen und ich erstatte Bericht)



Liebe Grüße an alle
Caro

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