Montag, 5. Januar 2015
Weihnachten in Bangor!
Hallo ihr Lieben!

Für alle, die ich vergessen habe: Nachträglich frohe Weihnachten und ein frohes neues Jahr allerseits!

Da ich meinen eigentlich schon überfälligen Bericht über den Trip nach Glasgow nicht schreiben kann, weil ich Daniel versprochen hab damit zu warten, bis er seinen über Manchester endlich fertig hat, dachte ich mir, ich erheitere euch mit meinen Weihnachtserlebnissen.

Zunächst einmal ist zu sagen, dass die Briten ja megamäßig auf Kitsch stehen. Wenn es nicht mindestens 3 Farben hat und glitzert oder wild blinkt (im Optimalfall natürlich beides), dann ist es nicht weihnachtlich genug. Entsprechend besorgt war ich, als Emma und Ellen ankündigten unsere Wohnung für Weihnachten zu schmücken. So schlimm, wie es hätte werden können, war es dann aber gar nicht. Wir haben zwar eine sehr bunte, aber nicht blinkende Lichterkette, einen Tannenbaum mit silbernen dezent glitzernden Kugeln und ein paar Girlanden, die sich mittlerweile schon wieder verabschiedet haben. Und natürlich den unvermeidlichen Sprühschnee, der großzügig auf alle Küchenfenster und unsere Plastiktanne aufgetragen wurde. Bei 12 Grad Außentemperatur ist das aber dann doch ganz nett und gibt einem ein bisschen die Ilusion von Schnee.

Am Mittwoch vor der Weihnachtswoche hatten wir dann unser Flat Christmas Dinner, was wirklich schön war, denn wir haben alle zusammen gekocht (unter Regie von Emma und Ellen), die Tafel gedeckt und kleine Papierschnipsel beschrieben, die dann während des Essens bestimmten Personen zugeordnet wurden (je nachdem, auf wen sie am besten zutrafen). Ich habe so Highlights abbekommen wie "The most German", "The most likely to cook meth" und "The most likely to get laid". Unser fabelhaftes Weihnachtsessen könnt ihr auf dem Foto bestaunen.

Zum eigentlichen Weihnachtsfest haben natürlich alle Studenten die Stadt verlassen, was man auch merkt. Kein Wunder, wenn plötzlich die Hälfte der Bevölkerung fehlt (kein Witz!). Mea, eine Studentin aus den Niederlanden, die mit mir im Labor ist, ist jedoch hier geblieben und so haben wir beschlossen einfach alle Leute, die wir kennen und die nicht aus Bangor geflohen sind, zum christmas dinner einzuladen. Am Ende waren wir dann zu viert: Mea, Sanjay (Chemie-PostDoc), mein Mitbewohner Creepy-Cameron und ich - und Pony und unser 1A LED-Schneemann, der sogar die Farbe ändern konnte.

Mea und ich haben uns dann am 24.12. ab 14 Uhr in die Küche gestellt und gekocht, ohne dass eine von uns schon jemals mal einen echten Weihnachtsbraten allein gemacht hätte. Mit youtube und einigen guten Ratschlägen eines Freundes gings dann aber hervorragend und unser 4kg Truthahn (was kleineres gab es allen Ernstes nicht mehr zu kaufen) ist richtig gut geworden.

Wir haben leider beim Einkauf etwas überkalkuliert und da Thomas im letzten Moment noch abgesagt hat, durften Cameron und ich dann 4 Tage Weihnachtsessen genießen. Danach hat's dann aber auch gereicht.
Nach dem Essen haben wir dann alle das letzte Einhorn geguckt und Sanjay war sogar richtig begeistert von dem Film während Cameron einfach alles verschlafen hat. Alles in allem war's aber sehr schön und Pony hat auch brav mitgefeiert und das letzte Einhorn geguckt:

Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag habe ich außer einem Spaziergang nichts nennenswertes gemacht, was aber auch dringend mal nötig war. Nach 2 Tagen gammeln hab ich mich dann daran gesetzt meine Berichte zu schreiben. 3 Tage waren dafür eingeplant, 3 Tage habe ich auch gebraucht, aber auch nur, weil ich meinen ersten report, der nach einem Tag fertig war, schlauerweise überschrieben habe mit einer alten Version und dann nochmal von vorn anfangen durfte. Aber naja, ist ja alles fertig geworden bevor der Besuch kam und Igor hat nach einem kurzen Blick auch schon ein "very nice" verlauten lassen. Es wird jetzt sicher eine Woche dauern, bis ich die Korrektur bekomme und dann ist er hoffentlich beim nächsten lesen schneller.

Am 29.12. mitten in der Nacht sind dann auch Janine und Melanie in Bangor angekommen nach einer abenteuerlichen Reise im Mietauto aus Manchester. Dazu gibt's aber in einem anderen Beitrag mehr und der kommt, sobald ich alle Fotos habe.

Bis dahin, tüdelü

PS: Habe gerade noch ein Foto mit allen Studenten aus der Arbeitsgruppe gefunden, ich dachte das interessiert euch bestimmt.

von links nach rechts: Pablo, Mea, Sara, ich, Hussein, Remco

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Montag, 8. Dezember 2014
Bath & Bangor
S'mae!

Endlich gibt es wieder Neuigkeiten von mir.
Edit: Da Herr Lücke sehr gut auf öffentliches Anprangern reagiert, gibt es jetzt doch noch ein Bilderrätsel. Die Frage lautet: Wo ist Pony?


In den letzten Wochen habe ich wieder einige tolle Dinge gelernt. Das erste gibt's ganz ohne Kommentar, denn ich finde das spricht für sich:

Dann wieder ein paar Geschichten für Mandys "So bitte nicht, liebe Ersis"-Sammlung, die ich versuche mit ganz vielen Bildern zu erweitern. Mal schauen, was ich so bis Weihnachten zusammen bekomme.
Was man so im Labor alles machen kann: Im Schneidersitz auf dem Boden vorm offenen Chemikalienschrank sitzen (der Boden wird ja schließlich bestimmt ein Mal die Woche gewischt); seine Handschuhe mit den Zähnen ausziehen; sein Handy mit den Handschuhen bedienen; einen Erlmeyerkolben mit Parafilm abdecken und dann das Lösemittel darin kochen; Quecksilbernitrat und -acetat auf dem Fensterbrett lagern - zieht da schließlich genug, das passt schon. Was man nicht machen kann: Die Scheibe beschreiben (höchstoffizielles Verbot von der Sicherheitskomission Chemie - ja, sowas gibt's hier tatsächlich, die sind halt nur komisch).
Dann neues zu meiner Arbeit: Ich habe jetzt tatsächlich angefangen mit meinen spektroelektrochemischen Messungen. Das ist auch alles ganz gut bisher gelaufen und die Messungen laufen immer 14h oder mehr, sodass ich das vormittags dann alles vorbereite, dann starte, meine Daten vom Vortag hole und spätestens halb 3 nach Hause gehen kann zum auswerten. Aber der Weg dahin war beschwerlich. Für alle die Tränen lachen wollen, unbedingt hier weiterlesen, für alle die zu viel Text nicht mögen - schaut euch halt die Bilder an.
Ich war ja schon ziemlich froh drüber das SEC machen zu dürfen, weil es endlich mal was neues war und mein Prof sogar meinte, die hätten nen speziellen Aufbau dafür. Was so gut klang, stellte sich dann als echte Probe für mein Gänseblümchen-Dasein heraus.
Zunächst haben wir 2 Küvetten, davon ist eine schon blind weil von innen angeätzt. Nach ein paar Tests hab ich dann befunden, dass ich die trotzdem nehmen kann, weil die Basislinie zwar höher liegt als normal, aber schön glatt ist. Die Küvetten sind 1mm dick und oben rund, damit man die Elektroden aufsetzen kann. Natürlich passen die so nicht in die normalen Küvettenhalter. Ich hab mir so gedacht, dass Igor nur vergessen hat, mir irgendwelche Plastikaufsätze zu geben. Diese Illusion löste sich auf, als Igor die Küvetten dann schön schräg nach schief in die Halter legte und meinte das passt schon so. Da die Küvetten leider auch zu hoch sind und wir das UV Vis dann nicht schließen können, muss das natürlich abgedunkelt werden und mit was? Richtig, einer alten, sehr knapp gehaltenen, zerknitterten schwarzen Mülltüte. Die kann man natürlich nicht irgendwie am Gerät festkleben, weil ja dann Kleberrückstände zurückbleiben würden. In einem so makellosen Labor ist das natürlich ein untragbarer Zustand. Was macht man stattdessen? Richtig, wahllos zusammengesuchte schwere Dinge auf die Ecken legen und dann geht das schon, egal ob dunkel oder nicht. Und wir messen natürlich im Einstrahlmodus, weil wir zwar 2 Küvetten haben, aber nur ein Platinnetz, und wie jeder weiß ist Platin für UV Vis transparent und würde dadurch natürlich keinen Unterschied machen, aber nur um das Auszuschließen, entscheiden wir uns selbstverständlich für die instabilere Messmethode. Und das Platinnetz, dass tatsächlich noch mit zwei winzigen Fäden am Draht befestigt war, hab ich erstmal so fixiert, dass es auch ein bisschen Kontakt hatte, sonst ist's halt nix mit Stromfluss. Igor kam, nahm die Elektrode in die Hand, ließ sie fallen, Ausgangszustand wieder hergestellt. Als er dann feststellte, dass dieses wackelige Gebilde nicht so gut funktioniert, nahm er die Elektrode (es war Fr) mit nach Hause zum reparieren. Am Mi drauf bekam ich sie dann tatsächlich wieder, weil Igor es dann endlich geschafft hatte, vor 16:30 im Chemtower zu sein, sodass ich noch nicht nach Hause gegangen war. Fazit: am nächsten Fr konnte ich anfangen zu messen und hatte ihn bis dahin auch davon überzeugt, dass ich die Mülltüte festkleben durfte - natürlich mit Klebeband, was nicht wirklich klebt, weil so keine Kleberreste auf dem UV Vis bleiben. Das ist schließlich die Hauptsache. Die Kabel für die Elektroden werden übrigens auch unter der Tüte durchgefädelt, weil es natürlich keinen Einsatz für's UV Vis gibt, um die an der Seite einzuleiten. Ich hab dann ganz großartig aus Papier zwei Halter gebastelt, damit die Küvetten auch aufrecht um Strahlengang stehen, und messe jetzt eiskalt im double-beam weil single halt scheiße aussieht.
Igor denkt sich jetzt tatsächlich auch Dinge aus, die ich noch machen könnte, mal gucken, was ich davon in den zwei Wochen noch schaffe. Der will mich tatsächlich irgendwelche Salze umkristallisieren lassen, das kann er sich mal schön abschminken, hab ich ihm aber natürlich so nicht gesagt. Eventuell titriere ich noch ein bisschen, wenn die Chemikalie bis dahin da ist, und vor Weihnachten ist dann Schluss. Der Countdown läuft. Und ich will auf jeden Fall einen Abschluss in MacGyver-Sciences nach meinem ganzen Einsatz hier!

Jetzt noch was schönes: Am letzten Fr war das Christmas-Dinner der Chemical Society, ein formal und Maskenball. Wir wurden extra mit dem Bus aus Bangor abgeholt und sind bis Llanberis in ein Hotel gefahren. Da hatten sie dann alles zum Thema passend dekoriert und Artisten und Theaterleute haben für die Bespaßung gesorgt. Eine Stunde nach der Ankunft wurden wir alle in den großen Saal zum Dinner geführt, das wirklich extrem gut war. Der kostenlose Wein dafür aber umso weniger. Ich weiß, ich bin keine große Weinkennerin, aber wenn der rosé Wein nach Wein+Birne+Nagellack riecht, zweifle ich trotzdem an der Qualität.
Nach dem Dinner gab es eine Turn- und Theatervorführung, die wirklich sehr schön war. Anschließend blieb Zeit zum tanzen (zwischenzeitlich waren nur Remco, ich und gefühlt alle anwesenden Frauen Ü40 auf der Tanzfläche) und quatschen mit den ganzen Chemikern. Glen, einer der Technicians, verspürte dann auch den Drang mir mehrmals kurz hintereinander im Brustton der Überzeugung mitzuteilen, dass, egal was ich an diesem Abend zu ihm sagen würde, er mich am Montag immer noch grüßen würde. Was der wohl von mir hören wollte?
Eine Tombola gab es dann auch noch. Mögliche Gewinne: Wein, Schokolade, Käse. Remco hat dann für sich, Mea und mich jeweils ein Los gekauft. Mea und ich waren uns absolut einig, dass nur Schokolade als Gewinn in Frage kommt und siehe da:

Halb 1 ging's dann im Bus zurück nach Bangor. Als ich Zuhause war, wollte ich mir eigentlich nur noch schnell nen Tee machen, da tauchten plötzlich alle meine Flatties auf und aus dem Frühzubettehen wurde 4:30. Das war aber auch nötig, denn Emmas (Fast)-Freund kündigte sein Kommen um 3 an und da ich ihn noch nicht kannte, wollte ich ihn natürlich unbedingt sehen. Der gute Junge brauchte dann fast 50min bis zu uns und das in einem Ort, wo NICHTS mehr als 20min entfernt ist. Aber naja, hat sich gelohnt, ich hab ihn für nett und besser als Emmas vorheriges Love-Interest befunden.

Und nun noch einen Bericht zu Daniels und meinem Trip nach Bath.
Nach fünfteinhalb Stunden war ich endlich da, konnte mir das weihnachtlich beleuchtete Bath ein bisschen ansehen und alle Geschäfte, die zwar schon geschlossen waren, aber dafür war auch die Stadt menschenleer, was wir so an diesem Wochenende nicht mehr erleben sollten.
Nach dem einchecken ins Hostel (YMCA - ohne Witz!) konnte ich um 12 auch Daniel vom Bahnhof abholen. Aufgrund der späten Ankunft haben wir dann am Fr auch nichts weiter gemacht außer den neuesten Gossip ausgetauscht. Am nächsten Tag ging's dann los zum Sightseeing. Auf der Agenda standen die Abbey, die Roman Baths, der Circus und jede Menge mittelerfolgreiches Weihnachts-Shopping.

In den Roman Baths haben wir gelernt, wie man Leute stilecht verflucht. Nur einen Brief in Form eines Bleitäfelchens an die Göttin Sulis Minerva schreiben, in die heiße Quelle werfen und fertig. Danach kann man selbstverständlich aus der Quelle trinken oder darin baden. Und wenn man noch nen alten Topf hat, der fast nix mehr ist, dann wirft man den auch in die Quelle und schwups ist er der Göttin geopfert. Sulis Minerva - die Göttin der heilenden Quelle und der unkomplizierten Müllentsorgung.
Außerdem konnten wir einen Schluck des hochgelobten Heilwassers aus der Quelle trinken. Also ich würde ja auch behaupten, dass ich geheilt wäre, nur um nicht noch mehr davon trinken zu müssen.
Dann haben wir noch einen Laden gefunden, in dem man sich seinen eigenen Teddy zusammenbauen kann.

Die kann man dann auch mit Darth Vader oder Belle-Outfits versehen, echt toll. Mareike hatte mir dann hinterher erzählt, dass es so einen Built-a-Bear-Shop auch in Hamburg gibt.
Nachdem wir dann gerade noch so um halb 9 was zu essen bekommen haben, ging's in den Supermarkt. Die Ausbeute seht ihr hier:

Als wir uns 80 min später alles reingequält hatten, hieß es aufbitchen und los zum angeblich größten Club in Bath. Ich hatte uns vorher auf die Gästeliste gesetzt, was uns günstiger reinbrachte, aber bei 25 weiteren Leuten jetzt nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Daniel hat dann aber auch Gefallen am sich peinlich benehmen gefunden, frei nach unserem Motto "Uns kenn keiner und morgen sind wir eh wieder weg". Ich hab dann auch im Club wieder einen Luftballon gefunden, was mich in der Überzeugung bestärkt, dass Daniel und ich ein Luftballon-Karma haben. Wir werden euch auf dem Laufenden halten, wo uns noch überall Luftballons begegnen.
Am nächsten Morgen ging es leicht müde erstmal in die Therme, in die wir am Abend zuvor wegen zu großem Besucheransturms nicht mehr reingekommen waren. Die zwei Stunden planschen haben auch echt gut getan, sodass wir danach noch einen Berg der Aussicht wegen geklettert sind und uns beim verrückten Hutmacher eine Tasse Tee genehmigt haben.
Dann ging's für mich auch schon auf den 5-stündigen Heimweg.

Das war's erstmal von mir, ist ja auch genug Text. Daniel beehrt euch hoffentlich bald mit einem Bericht aus Manchester und dieses WE geht es auf nach Glasgow, davon gibt es dann auch wieder blumige Berichte.

Ta ra!

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Freitag, 7. November 2014
Neues aus Wales
Hallo ihr Lieben!

Ich bin nun endlich mit ein paar Fotos versorgt worden und kann euch jetzt in Wort und Bild die letzten Wochen schilden.
Erst einmal herzlichen Dank für die vielen Geburtstagsgrüße. Meine Special Edition der diesjährigen Keule war sogar überpünktlich da und der Zauberstab konnte auch schon nützlich in Erscheinung treten, aber dazu später mehr. Vanessa, deine Karte ist immer noch nicht da, aber vielleicht macht die noch ne Runde Urlaub auf dem Weg ;)
An meinem Geburtstag hab ich für meine flatties und zwei Studentinnen aus Deutschland (Rahel und Mareike) Abendessen gekocht. Es gab Spätzle, Rotkohl und Kohlrouladen und fast allen hat es hervorragend geschmeckt.

Als Dank dafür haben meine Mitbewohner unsere ganze Küche mit Happy-Birthday-Artikeln überzogen, mir Blumen und ne Torte besorgt und für mich gesungen. Außerdem wurden mit viel Liebe und Geduld alle Feuer- und Bewegungsmelder in unserer Küche abgeklebt damit ich dann auch stilvoll im Dunkeln meine Kerzen auspusten konnte. Das Video dazu kann ich leider nicht hochladen, aber nächstes Jahr können wir das ja auch alle zusammen ansehen.
Das nächste größere Ereignis hier war Halloween. Ich hatte schon eine ganze Weile vorher ne Karte für die Harry Potter Feast gekauft und bin da mit einigen deutschen Studentinnen (davon gibt's hier soooo viele!) inkl. Rahel und Mareike hin. Die haben sich richtig viel Mühe gegeben mit der Deko, wir mussten sogar durch eine Mauer laufen, um in die Halle zu kommen, und nach dem Essen durften wir in verschiedenen Classes unser magisches Wissen zum Besten geben. Ich konnte mit dem Mixen eines 1A Zaubertranks glänzen. Außerdem hatten sie richtige Eulen da, die wir alle streicheln konnten. Voll neon! Ein paar Fotos (man beachte den Zauberstab) hier:




Anschließend ging's zum feiern. Leider sind wir in den Club der Student's Union nicht mehr reingekommen, aber beim warten hab ich mich mit einem Zombie angefreundet. Der war eigentlich vom Club angagiert, um die Leute zu erschrecken, fand aber scheinbar meine Krawatte oder was auch immer so toll, dass er ständig zu uns geschlurft kam, während wir in der Schlange gewartet haben. Nachdem ein Tick mit dem Zauberstab leider keine Verbesserung brachte, bot ich an ihm eins mit dem Besen zu geben. Daraufhin ist er dann lachend weggeschlurft und wir sind schlussendlich in einen anderen Club zum feiern.
Ich muss ja sagen, dass sich hier alle so viel Mühe mit den Kostümen gegeben haben, voll neon. Meine Favouriten: ein Fuchs (der sich als Katze rausstellte, als ich ihn fragen wollte, was der Fuchs sagt...), eine Krankenschwester im Minioutfit mit Stelzen!, eine Vogelscheuche inkl. Stroh (die dann irgendwann eine Dorothy abgeschleppt hat) und die peitschende Weide auf der Feast.
Am Mittwoch war dann Bonfire Night (man feiert, dass das Parlament beinahe in die Luft gesprengt wurde), und ich war mit Rachel und ein paar anderen im Haus von 3 Leuten des Quidditch Clubs. Ja, den gibt es hier wirklich, das ist wie Rugby mit Besen, aber ich hab mich da noch fein rausgehalten. Dementsprechend kannte ich da die 3 Leute, mit denen ich gekommen bin, war aber kein Problem, die sind alle super nett. Es gab dann Bonfire im Garten und kurz vor 12 haben wir sowas wie ein Feuerwerk veranstaltet (so richtig Raketen gibt es hier nicht...). Es ist echt süß, wie viel Angst die hier davor haben. Die halten alle mega viel Abstand und als ich gesagt hab, dass in Deutschland die Leute Raketen aus der Hand zünden, die Blicke waren einfach unbezahlbar.
Gestern Abend war dann Flattie-Karaoke angesagt. In der Bar hier um die Ecke ist nämlich jeden Do Karaoke und meine Mitbewohner haben beschlossen, dass das jetzt unser wöchentliches Ding wird. War auch sehr lustig. Als wir anfingen ein Lied nach dem anderen zu singen, sind mehr und mehr Leute gegangen. Aber so schlecht waren wir gar nicht. Ich und Christian (der ist leider nicht auf dem Bild, aber er hat mir für Halloween netterweise seine Schulkrawatte gesponsert) haben eine fantastische Barbie Girl Performance abgeliefert. Davon gibt es auch ein Video, also noch ein Grund sich bei mir einzuschleimen, wenn ich wieder in H bin ;)
Ja, das war's so zur schönen Freizeit. In der Uni sieht das dann schon wieder ganz anders aus. Mal abgesehen davon, dass das Labor ne Katastrophe ist und Sicherheit quasi nicht existent, läuft auch mein Projekt einfach nicht. Vor 3 Wochen hat mein Potentiostat beschlossen komische Kurven zu produzieren und tatsächlich schon heute hat sich mein Professor die Zeit genommen, da mal nachzusehen, was da so los ist. In der Zwischenzeit konnte ich quasi nix machen, hab bis jetzt eine handvoll UV-VIS-Spektren und sonst nix für meine Reports... ich weiß noch nicht so genau, wie ich da jetzt 2 draus machen soll, aber naja. Der Prof ist auch nur mal so sporadisch da oder kommt dann nach 17 Uhr und ich hab versucht mich irgendwie selbst zu beschäftigen, was zu erhöhter Frustration beim Umgang mit den PCs führte, da die zum Zwischenspeichern oder öffnen eines Word-Dokuments so ca. 2 min brauchen. Mein Professor hat beschlossen, dass das nicht so schlimm ist, wenn das Signal oszilliert, ich soll einfach die Schritte so groß machen, dass man das nicht mehr sieht. Ein echter Profi eben...
Ich kann jetzt noch ein paar wunderbare Laboranekdoten zum Besten geben, damit ihr einen Eindruck davon habt, wie kurz ich von der Verwandlung vom Gänseblümchen zum Vulkan bin:
Ein Bachelorstudent wäscht sich am Waschbecken die Hände - mit angezogenen Nitrilhandschuhen - und geht dann weiter arbeiten. Ein PhD merkt, dass seine Handschuhe dreckig sind, zieht sie aus, krempelt sie um und zieht sie wieder an.
Ein Bachelorstudent zerbricht seinen Kolben, DCM mit gelbem Flüssig-Krebs überall. Er zieht (immerhin) seinen vollgesifften Kittel aus, wischt dann alles weg (nur im T-Shirt versteht sich), und zieht dann den mittlerweile getrockneten Kittel wieder an.
Eines morgens gab es eine Wasserpfütze auf dem Boden im Labor, weil ein Kühler ausgelaufen war. Daraufhin wurde für den halben Tag das Labor evakuiert. Dann überall offene Flaschen mit DCM, DMF ect. rumstehen (natürlich nicht unter dem Abzug), ist natürlich kein Problem.
Eine positive Sache: Mein stiller Protest, beim Vorbeigehen immer wortlos alle Abzüge runterzumachen, an denen gerade keiner arbeitet, zeigt tatsächlich Wirkung. Immerhin alle Bachelorstudenten halten jetzt ihre Abzüge soweit wie möglich geschlossen, selbst wenn sie arbeiten.
Gut, ich hoffe mal, ihr habt alle bis hier durchgehalten. Morgen geht's mit Daniel nach Birmingham und dann gibt es sicher bald wieder was tolles zu berichten.

Bis dahin, tüdelü

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Mittwoch, 15. Oktober 2014
S'mae! (Kristin)
Hallo ihr Lieben!

Nach freundlichem Hinweis von Daniel gebe ich jetzt auch mal wieder was zum Besten, auch wenn eigentlich nicht so viel passiert ist.
Mein Welsh course hat angefangen und ich kann jetzt schon lauter nützliche Dinge sagen wie "Hallo" oder "Ich hätte gern ein Peint Bier". Demnächst werde ich euch auch mal mit Tonaufnahmen erfreuen, heute gibt es nur den Versuch das irgendwie schriftlich rüberzubringen.

Also los geht's mit den Grundlagen in Walisisch:
S'mae (Smai) - Hallo/Tschüss (so ähnlich wie Ca va, für die, die des Französischen mächtig sind).
Kristin dw i. (Kristin dui) - Ich heiße Kristin.
Myfyriwr dw i. (Möwörior dui) - Ich bin Studentin.
Dw i'n dwuad o'r Almaen. (Duin duad or almäin). - Ich komme aus Deutschland.
Ga i beint o gwrw plis? (Gai be-int o guru plies). - Kann ich ein Peint Bier haben, bitte?

Der Kurs macht auch echt Spaß, aber das ist auch immer mega viel Input in zwei Stunden. Wir reden ganz viel, kriegen dann immer Dialoge, die wir mit den anderen im Kurs üben müssen und Hausaufgaben muss ich tatsächlich auch machen.
Joah, ansonsten hab ich nicht viel unternommen. Ich war auf einer Fahrt, die das International Office organisiert hat, und hab mir ein paar Orte hier in der Gegend angesehen. Alles landschaftlich sehr schön (siehe Fotos). Mein "Favourit" an Sehenswürdigkeiten war ein Baum, unter dem ein walisischer König seinen Hund begraben hat... Mittags gab's dann Fish and Chips, die wir uns mit Mama Möwe geteilt haben.





Leider hat mich nach 2 Wochen in Bangor dann doch die Fresher's Flu erwischt und ich musste sogar ein paar Tage Zuhause bleiben, weil's mir so schlecht ging. Nicht, dass ich im Labor was verpasst hätte. Naja, ein bisschen grippe ich noch rum, aber ich glaub ich hab's bald geschafft.
Vom Labor hab ich euch auch mal ein paar Fotos mitgebracht sowie vom Chemtower (hässliches Ding!). Leider kommt der Zustand gar nicht so dramatisch rüber, ich glaub meine Handykamera verschließt auch schon die Augen...





Hier ist jeden Tag Tag des offenen Abzugs, Kolben kann man total dicht mit Alufolie verschließen und wenn man Mittagspause macht, kann der Kolben ruhig offen auf den Tisch stehen bleiben, alles kein Ding. Immerhin geht hier die Abluft aber richtig gut, sodass trotz dieses Verhaltens der Lösemittelpegel der Luft noch unterhalb der OC-Großraumlabore liegt.
Nach zwei Wochen Messen üben habe ich dann auch tatsächlich heute, man mag es kaum glauben, endlich meine richtigen Proben und damit auch mein Thema bekommen. Paper dazu gab's ganze 3 Stunden vorher und da die Proben auch schon nachmittags um 4 da waren bzw. gefunden wurden, konnte ich doch glatt noch ein paar DCs machen bis 6. Naja, da ich sowas für heute schon geahnt hatte, bin ich erst um 11 aufgeschlagen, denn sonst hätte ich nix zu tun gehabt. Und da mein Prof nicht so gut mit der Uhr kann, wurde aus unserer 11 Uhr Verabredung und einem Statement "See you in 20 minutes in the lab" dann 13 Uhr bis ich meine Paper hatte. Aber dann hatte ich auch was zu tun. Gestern hab ich doch tatsächlich meine Walisisch-Hausaufgaben im Büro gemacht und Postkarten geschrieben, weil nix los war und mein Prof leider unauffindbar. Apropos Büro, dazu hab ich natürlich auch ein passendes Bild, um meine Stimmung einzufangen...

Herrlich, oder?
Meine flatmates sind jetzt auch alle endgültig krank, d.h. die nächsten Tage wird's hier wohl eher ruhig werden. Ist auch mal ganz schön, sonst haben wir immer bis mindestens um 1 noch Besuch da. Wir haben auch schon ganz viele hinreißende Filme geschaut und ich hab mit denen echt Glück, die sind nett und ordentlich und unkompliziert. Als ich sie gefragt hab, ob ich sie an meinem Geburtstag bekochen darf, sind alle ganz aufgeregt geworden. Ich glaube, die freuen sich da jetzt schon mehr auf den Tag als ich und haben sich sogar irgendeine Überaschung für mich ausgedacht. Ich bin gespannt und werde berichten.
Und mein einer Mitbewohner (wirklich fett, mindestens 150 Kilo, trägt nur Joggers weil er in keine Jeans mehr reinpasst, aber sonst recht nett) ist jetzt aufgrund des "Stoptober" eine Wette mit uns allen eingegangen, dass er einen Monat keine Pizza mehr isst. Wir vermuten aber bereits seit Tag 5, dass er uns bescheißt, da er ab da kaum noch Zuhause gegessen hat und auch nicht mehr so gesundes Zeug wie Bananen kauft. Die Bananen vom letzten Einkauf vor anderthalb Wochen bräunen noch unangetastet im Kühlschrank vor sich hin, ich glaube die werd ich mir dann morgen mal vorknöpfen.
Gutes Bier habe ich übrigens immer noch nicht gefunden und trinke jetzt hauptsächlich Cider, weil alles andere nach Wasser schmeckt oder augenblicklich Karies verursacht. Ich vermisse Peso und mein Herri :(
Naja, ansonsten ist alles ruhig, ich war nicht weiter feiern weil krank und kann euch deshalb auch leider nicht sagen, wie Joey Essex aus der Nähe aussieht oder wie schaumig die foam parties hier sind. Aber ich gelobe mich zu bessern.

S'mae.

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Donnerstag, 25. September 2014
Societies and stuff
Hallo ihr Lieben!

Hier auch ein Update aus Bangor. Ich war die letzten Tage viel mit den PeerGuides unterwegs, das sind die Leute mit den freundlich-gelben T-Shirts. Wir haben einiges an Pub-Hopping und Clubtouren gemacht und ich war auf der ersten 90er Party hier. Die nennen das Cheese Night und es findet tatsächlich JEDE Woche statt :D

Außerdem war gestern Serendipity, das ist die Fresher's Fair hier, wo man sich für unzählige Sportclubs, Societies und Wohltätiges registrieren kann. Hab mich erstmal für einiges eingeschrieben, mal sehen wie das so läuft. Gestern hatte dann auch der erste Club gleich seine Taster's Session und so war ich Bogenschießen, und das gar nicht mal so schlecht.


Außerdem hab ich jetzt meinen betreuenden Prof endlich getroffen. Der ist glaub ich ganz begeistert, wie gut ich mich mit seinen Forschungsthemen auskenne und schaut jetzt nochmal, was ich denn so genau mache. Wahrscheinlich haufenweise Messungen für die ganzen Halbleiterpolymere, er wollte mal schauen, was da noch so für Proben übrig sind. Starttag weiß ich demnach noch nicht, er wollte bis morgen mal Bescheid geben...
Ach ja, und noch was tolles werd ich die nächsten 12 Wochen hier machen, nämlich Walisisch lernen. Ich hab mich für nen Anfängerkurs einschreiben lassen, wenn das durch geht, kann ich euch dann immer merkwürdige Worte als Begrüßung schreiben ;)

LG Kristin

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Sonntag, 21. September 2014
Welcome to Bangor
Nun habe ich es endlich geschafft, unseren super duper Reise-Erlebnis-Blog aufzusetzen und werde auch gleich mal mit dem ersten Beitrag starten.
Die Anreise lief eigentlich genau wie geplant und überraschen gut. Nur der Weg zum Flughafen war anstrengend, weil gefühlt jede Rolltreppe und jeder Fahrstuhl außer Betrieb waren und ich deshalb das schwere Gepäck schleppen musste. Bis gestern hatte ich davon noch so schlimmen Muskelkater, dass ich die Arme nur ganz vorsichtig ausstrecken konnte. Weißte Bescheid...
Vanessa kam dann netterweise noch zum Flughafen, um ein Beruhigungsbier mit mir zu trinken. Hat zum Glück auch für beide Flüge gereicht. Der erste Flug war dann auch 15 min ZU FRÜH (!) in Heathrow. Glücklicherweise, denn die Umsteigezeit war echt knapp, obwohl ich nirgendwo lange warten musste. Aber so konnte ich noch ne kurze Pinkelpause einlegen, ansonsten wär das nicht mehr drin gewesen.
In Manchester wurde ich dann auch tatsächlich direkt vom Terminal abgeholt. Dann ging's weiter in einen Wartebereich, wo ich ne Nummer für den Bus bekam. Da scheinbar einige Leute Verspätung hatten, konnte ich sogar noch nen Platz für den Bus eine Stunde eher als geplant ergattern. So war ich dann um 18 Uhr Ortszeit (19 Uhr deutsche Zeit) in Bangor. Eine von den Student Ambassadors hat mich dann auch persönlich zu meinem Zimmer gebracht und mir beim Gepäck tragen geholfen. Sie war ganz neidisch, als sie das Zimmer gesehen hat. Es muss recht groß sein im Vergleich zu den anderen und sie hat auch gleich von meiner tollen Aussicht geschwärmt (auf den Sportplatz ).
Ich bin dann an dem Abend noch für eine Stunde zur Bar Uno, das ist die Bar der Student's Union hier auf dem Ffriddoedd Campus (ja, das hat hier alles so tolle Namen). War ganz nett, ich hab ein paar Einheimische getroffen, die mir ein paar Tipps gegeben haben. Nach ner Stunde ging's dann aufs Zimmer. Da hab ich dann begeistert festgestellt, dass dieses eduroam-Netzwerk tatsächlich überall funktioniert. Sowohl Computer als auch Handy haben es gleich erkannt :D
Am nächsten Tag war volles Programm. Wir werden hier von vorn bis hinten bespaßt, überall herumgeführt und mit Infos gefüttert. Es ist auch ganz reizend, dass wir gefühlt bereits 20 Mal per Mail oder direkt daran erinnert wurden, dass Mo das wichtigste aller Treffen ist und wir unbedingt da sein müssen. Irgendwer hat mir sogar nen Erinnerungszettel unter der Tür durchgeschoben!
Ich hab jetzt jedenfalls schon einiges von der Uni gesehen. Die haben voll das geile Hogwarts-artige Hauptgebäude und die Hauptbibliothek ist auch der Hammer. Ich versuche da mal Fotos von zu machen. Der Saal, in dem die meisten Veranstaltungen für die Internationals waren, ist eine alte Kirche inklusive Orgel :D
Die Chemie hab ich bis jetzt nur von außen gesehen, aber der Tower ist schon ziemlich hässlich. Aber meine PeerGuides meinten, von innen sieht er besser aus. Ich bin gespannt, denn morgen muss ich zum ersten Mal da auflaufen.
Gestern Abend war ich mit den Chemie-Freshers und allen dazugehörigen PeerGuides erst in einer Kneipe und dann in studenteneigenen Nachtklub Academi. Das Ding ist schon recht groß, so ungefähr wie die Baggi, wenn man nur das Erdgeschoss zählt, und die Getränke waren auch echt günstig. War eine sehr lustige Nacht. Als ich zurück kam, saßen meine Flatmates alle in der Küche und haben Karten gezockt. Sind alle sehr nett, die meisten sind Freshers aber das macht ja nix.
Freitag gab's neben jeder Menge Vorträgen eine Bustour durch Bangor und die nähere Umgebung. An einem Schloss (Beaumaris Castle) durfen wir auch aussteigen und uns umsehen und über die eine Brücke, die die Insel Anglesey mit dem Festland verbindet, sind wir auch gelaufen. Abends gab's dann einen Tanzabend, wo die Leute traditionelle walisische, irische und britische Tänze vorgeführt haben. Leider lag ich da mit 39 Fieber im Bett und konnte nicht teilnehmen. Fieber war aber zum Glück am Sa wieder weg.
Heute will ich mit meinen Flatmates zum Grillen, was umsonst sein soll, und dann mal schauen.
Hab euch auch noch ein paar Bilder vom Zimmer angehängt, der Rest folgt dann zeitnah.




Bis dahin
beste Grüße aus dem sonnigen 25-Grad-warmen Bangor

eure Kristin

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